Durch den Klimawandel kommt es zu immer mehr schweren Naturkatastrophen (Foto: CARE)

CARE zum Klimagipfel in New York: „Aufs Gas treten, nicht auf die Bremse“

Gipfel muss „historischen Wendepunkt“ für Klimaschutz markieren / Protestmärsche im Vorfeld zeigen den Willen der Welt für eine ‚grüne Transformation‘

Von dem außerordentlichen Klimagipfel in New York am 23. September, für den Staats- und Regierungschefs aus 120 Ländern ihre Teilnahme zugesagt haben, fordert die Hilfsorganisation CARE einen historischen Wendepunkt, der endlich den Weg hin zu einer emissionsarmen und klimafreundlichen Zukunft markiert.

„CARE wird nicht müde werden, es immer wieder zu betonen: Wir benötigen endlich ein klares Signal von den politischen Entscheidungsträgern, dass sie den Klimawandel ernst nehmen und zu umfassenden Maßnahmen bereit sind, um ihn zu stoppen“, so Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator für CARE und selbst vor Ort in New York dabei. „Solange die Ärmsten der Armen immer mehr an den Folgen des Klimawandels leiden, ihre Lebensgrundlagen verlieren, hungern und hoffnungslos werden, solange können wir nicht so tun, als würden die bisherigen Maßnahmen ausreichen.“

Harmeling weist auf die Anhäufung von extremen Wetterereignissen in den letzten Wochen und Monaten hin: „Heftige Fluten und Erdrutsche in Indien und Nepal, sintflutartige Regenfälle in Pakistan und auf dem Balkan sowie extreme Dürren in Äthiopien und Somalia sind keine Horrorszenarien der Zukunft, sondern schon heute bittere Realität.“ Mit ambitionierten Maßnahmen, vor allem von den mächtigsten Ländern, könne der Klimawandel noch aufgehalten und seine Schäden begrenzt werden.

Positiv wertet Harmeling, dass Klimaschutz inzwischen von einer sehr breiten Koalition von engagierten Bürgern und Gemeinden, Unternehmen, Natur- und Entwicklungsorganisationen sowie politischen Entscheidungsträgern ernst genommen wird. „Wir können eine ‚grüne Transformation‘ noch schaffen. Dabei sollten die Staats- und Regierungschefs aufs Gaspedal treten und nicht auf die Bremse. Genau dieses Signal müssen sie beim UN-Gipfel setzen und ihn damit zu einem historischen Wendepunkt machen.“

Am Wochenende vor dem Gipfel findet in New York ein Protestmarsch namens „People’s Climate March“ statt, zu dem neben rund 1.400 Organisationen und Bündnissen auch der UN-Generalsekretär und andere Personen des öffentlichen Lebens erwartet werden. Unter anderem in Paris, London, Canberra, Zürich und Wien sind ähnliche Märsche geplant.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zum Bedauern von CARE gegen eine Teilnahme beim Gipfel entschieden, die deutsche Bundesregierung wird von Umweltministerin Barbara Hendricks vertreten. Die CARE-Delegation in New York wird vom Generalsekretär des internationalen Netzwerkes, Dr. Robert Glasser geleitet, der eine persönliche Einladung von Ban Ki-Moon erhalten hat und auch an einem Mittagessen mit Vertretern der Privatwirtschaft sowie Staats- und Regierungschefs teilnehmen wird.

In einem offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs der Welt, der auch Bundeskanzlerin Merkel zugesandt wurde, fordert CARE konkret von den Regierungen insbesondere der mächtigsten Länder:

  • Neue und konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Anpassung an die Klimafolgen und zum Ausbau der erneuerbaren Energien für die Zeit bis 2020
  • Das klar formulierte Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, und eine emissionsfreie Zukunft ohne fossile Brennstoffe aufbauend auf Erneuerbaren Energien anzustreben
  • Die Orientierung aller Maßnahmen zur Unterstützung der vom Klimawandel betroffenen Menschen an den Prinzipien der Geschlechtergleichheit, Teilhabe und Menschenrechte
  • Den Einsatz für einen ehrgeizigen Klimavertrag beim UN-Klimagipfel in Paris 2015
  • Die Bereitstellung von rund 11,5 Mrd. Euro durch Industrieländer für den Grünen Klimafond in den nächsten drei Jahren, als Teil einer weiter anwachsenden Klimafinanzierung

Für Rückfragen und Interviewwünsche steht Ihnen unser luxemburgisches CARE-Büro gerne zur Verfügung:

Frédéric Haupert
Direktor
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