Extremwetterereignisse wie der Taifun Haiyan auf den Philippinen werden durch den Klimawandel verschärft. (Foto: CARE/Peter Caton)

CARE zum Weltklimabericht: „Notruf für die Ärmsten“

Bekämpfung des Klimawandels und Unterstützung bei der Anpassung kein Akt der Barmherzigkeit, sondern eine Frage der Gerechtigkeit.

31. März 2014. Die Hilfsorganisation CARE mahnt in Reaktion auf den heute veröffentlichten zweiten Berichtsteil des Weltklimarates IPCC, dass die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels globale Ungerechtigkeiten noch weiter verschärfen werden. „Der Bericht des Weltklimarates zeigt deutlich, dass die ärmsten Weltregionen schon jetzt am schlimmsten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und in Zukunft noch stärker leiden werden“, so Sven Harmeling, Klimaexperte von CARE International. „Von der Häufung extremer Wetterereignisse über Nahrungsengpässe bis hin zum ansteigenden Meeresspiegel – der Klimawandel hat verheerende Auswirkungen und dieses Drama spielt sich direkt vor unseren Augen ab.“

CARE betont, dass die Bekämpfung der klimabedingten Armut kein Akt der Großzügigkeit ist, sondern notwendige Gerechtigkeit. Die im Klimabericht veröffentlichten Aussagen sind ein globaler Notruf für die Ärmsten, doch sie sind kein unabwendbares Schicksal. Der Klimawandel ist ein menschengemachtes Problem, das wiederum auch nur durch entschlossenes menschliches Handeln eingedämmt werden kann. Das ist Aufgabe der Regierungen und von allen Gesellschaften. Der heute in Japan vorgestellte zweite Berichtsteil des fünften Sachstandsberichtes zum Klimawandel wurde im Auftrag der Vereinten Nationen von hunderten Klimaexperten zusammengestellt. Er zeigt, dass der Klimawandel über viele Jahre hinweg mühsam erreichte Entwicklungsfortschritte zunichte zu machen droht. Zudem legt der Bericht dar, dass bereits bei einem relativ geringen globalen Temperaturanstieg das Risiko der Überschreitung „kritischer Schwellen“ drastisch steigt. Deutlich höher bewertet als in der Vergangenheit wird insbesondere der erwartete Anstieg des Meeresspiegels. Dies könnte zu einer abrupten und irreversiblen Veränderung wichtiger Ökosysteme führen, von denen Millionen von Menschen abhängig sind.

CARE fordert im Einzelnen:

  • Stärkeres Engagement von Regierungen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, um extreme klimatische Veränderungen zu verhindern. Dies gilt insbesondere für die Industrieländer wie die EU, und zunehmend für die großen Schwellenländer.
  • Deutlich mehr finanzielle Unterstützung für arme Länder im Umgang mit den Klimafolgen. Solche Maßnahmen müssen darauf abzielen, die Widerstandsfähigkeit der Ärmsten gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern und ihnen helfen, bereits auftretende klimabedingte Schäden zu bewältigen.
  • Die Bekämpfung von sozialer Ungleichheit und Armut an den Wurzeln: so sind z.B. Frauen und Mädchen in vielen Entwicklungsländern wegen struktureller Benachteiligung von Klimafolgen überproportional betroffen.
  • Breitere gesellschaftliche Unterstützung von tausenden weltweit existierenden Klimainitiativen, sei es beim Schutz der Armen vor zunehmenden Dürren, bei der Förderung von nachhaltigen und erneuerbaren Energien oder bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen.

In den letzten Monaten hat CARE in verschiedenen Katastrophen Nothilfe geleistet, unter anderem nach Wirbelsturm Haiyan auf den Philippinen, dem stärksten Tropensturm, der je gemessen wurde. CARE beobachtet zudem Erdrutsche in Papua Neuguinea, Fluten und starke Regenfälle in Burundi, Fluten in Simbabwe und eine eskalierende Nahrungsmittelkrise sowohl im Südsudan als auch in Mali.

 

Für Rückfragen und Interviewwünsche steht Ihnen unser luxemburgisches CARE-Büro gerne zur Verfügung:

Frédéric Haupert
Direktor
Tel:  26203060
Mobil: 621490942
haupert(at)care.lu