Die ersten 1.000 Tage Leben – ein Bericht aus dem Erdbebengebiet

Ein Jahr nach der Erdbebenkatastrophe in Nepal berichtet CARE-Nothilfeexperte Silvius Breitenfeld über die Lage in den entlegenen Regionen des Epizentrums.

„Unser Haus ist sofort zusammengebrochen“, erzählt Gammaya mit fester Stimme. „Meinem Mann blieb keine Zeit sich zu retten. Er wurde unter den Trümmern begraben.“ Die 23-Jährige ist hochschwanger, als das große Erdbeben ihre Welt aus den Fugen bringt und den tötet, der ihr und ihrem Kind eigentlich beistehen sollte.
Ihren Sohn Minh bringt sie in den Trümmern des Hauses zur Welt. Jetzt stehen die beiden ganz alleine da, denn die Eltern ihres Mannes machten sie für das Unglück verantwortlich und jagten sie davon.
Durch Zufall hat Gammaya vom CARE-Schutz-Zentrum für Frauen erfahren. Hier kann sie sich ausruhen, bekommt etwas zu Essen und einen trockenen Platz zum Schlafen. Ihr noch schwaches Baby kann hier medizinisch versorgt werden.

Die feuchte und kalte Luft kriecht mir unerbittlich Arme und Beine hinauf, als wir nach einer schier endlosen Anreise endlich die entlegenen Dörfer Gorkhas, dem Epizentrum des tödlichen Bebens, erreichen.
Die Folgen der Katastrophe sind auch ein Jahr später noch immer allgegenwärtig – notdürftig reparierte Zufahrtswege sind vor lauter Schlamm und Geröll kaum passierbar.
Viele Familien leben seit Monaten in zugigen Behelfsunterkünften aus Planen, Brettern und Wellblech. Zum Heizen verbrennen sie stinkenden Müll. Doch selbst das vermag nicht, die klamme Kälte aus den Hütten zu vertreiben.

Schwangere haben keinen „Pausenknopf“

Nach wie vor sind Schwangere und Neugeborene unter diesen Umständen großen Gefahren ausgesetzt. Von 93 Gesundheitseinrichtungen wurden allein in Gorkha 41 komplett zerstört und weitere 32 teilweise. Wie nach dem Beben in Haiti oder dem Wirbelsturm Haiyan auf den Philippinen, wurde auch in Nepal viel zu oft vergessen, dass Schwangere keinen „Pausenknopf“ haben, auf den sie drücken können, wenn eine Katastrophe sie in größte Gefahr bringt. Tausende Babys kamen nach dem Beben ohne medizinische Versorgung und unter Plastikplanen und in Ruinen auf die Welt. Wie bereits in vielen Kriegen und Naturkatastrophen hat sich CARE Luxemburg auch in Nepal von Beginn an für ihre Versorgung eingesetzt.

Als ich auf über 2.300 Meter Höhe fern jeder medizinischen Infrastruktur das erste CARE-Schutzzelt für Frauen betrete, begreife ich sofort wie groß der Unterschied ist, den die Hilfe aus Luxemburg ermöglicht: Es ist warm und trocken. Auf Feldbetten sitzen Schwangere und Frauen mit Säuglingen.
Manche bleiben nur eine Nacht, andere länger. Einige sind wie Gammaya auf medizinische Hilfe angewiesen, andere wollen sich und ihre Kinder vor häuslicher Gewalt in Sicherheit bringen. Allein dieses kleine Zelt hilft über 60 Frauen pro Monat.
In diesem Moment kommt es mir vor als habe die Hilfe aus Luxembourg eine warme friedliche Insel inmitten der zerstörten Dörfer geschaffen. Es ist großartig zu sehen, was Ihre Solidarität erreichen kann.

Darum bitte ich Sie: Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende, damit wir weiterhin Schwangeren und Neugeborenen weltweit beistehen können.

 

L‘aide d’urgence de care au Népal en chiffres :

Le 25 avril et le 12 mai 2015, deux tremblements de terre ont dévasté le Népal. 2,8 millions de personnes ont perdu leur toit. 600.000 maisons ont été démolies.
Des écoles, centres de santé, routes et conduites d’eau ont également été détruits. CARE a soutenu les victimes directement après la catastrophe et est encore sur place aujourd‘hui pour les aider.


CARE a déjà…

• Mis à disposition des logements pour 155.000 personnes.

• Fournit de la nourriture à 14.600 personnes.

• Permis l’accès à l’eau potable et des installations sanitaires à 120.500 personnes.

• Fournit des kits d’hygiène, des ustensiles ménagers, des matelas et des couvertures à 80.000 personnes

Ce que l’aide Luxembourgeoise de care atteint :

Nous soutenons les femmes et nouveau-nés qui font partie des groupes ethniques les plus vulnérables et des familles les plus pauvres dans la région de Gorkha.

L’aide du Luxembourg soutient ainsi 17.630 personnes en détresse.

• Reconstruction de 3 maternités.

• Renforcement des centres de santé pour soigner des victimes de violence sexuelle.

• Amélioration de l’hygiène et de l’accès à l’eau potable dans les centres de santé.

• Distribution de kits d’hygiène et de kits de naissance aux femmes enceintes.

• Soins pour les enfants déshydratés et les femmes enceintes dans toute la région.