Endspurt vor Paris: „20 Seiten brauchen mehr Ehrgeiz“

CARE zu den letzten Bonner Klimaverhandlungen vor dem UN-Klimagipfel in Paris im Dezember

Bonn/Luxemburg, 16.10.2015. Sechs Wochen vor dem großen Pariser Klimagipfel (COP21) treffen sich kommende Woche die Regierungen in Bonn zur letzten offiziellen Vorbereitungssitzung. Im Zentrum stehen dabei  die Verhandlungen zu dem für alle Länder verbindlichen langfristigen Klimaabkommen, das in Paris beschlossen werden soll. Basis dafür ist ein vor zwei Wochen vorgelegter, stark gekürzter Entwurfstext.

Zu den Erwartungen an die Verhandlungen in Bonn kommentiert Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator von CARE: “Der jetzt vorgelegte Verhandlungstext für das Pariser Abkommen ist nur aus formaler Sicht ein Schritt in die richtige Richtung, da er mit etwa 20 Seiten nun für die Regierungen handhabbar ist. Aber diese 20 Seiten benötigen nun unbedingt mehr Ehrgeiz. Der Vertragstext ist in vielen Bereichen erschreckend wenig ambitioniert und unverbindlich.“

Das Ziel, den Temperaturanstieg auf unter 2 Grad und besser 1,5 Grad zu beschränken, sei nur in sehr vager Form enthalten, so Harmeling. Zudem fehlten international diskutierte Zielformulierungen zum langfristigen Ausstieg aus den klimaschädlichen fossilen Energien. CARE kritisiert besonders, dass eine stärkere, verlässlichere Finanzierung zum Umgang mit Klimafolgen für die besonders betroffene Bevölkerung in armen Ländern nicht ausreichend verbindlich geregelt ist. Harmeling: „Dies ist uns ein zentrales Anliegen, denn schon heute müssen wir in unserer Projektarbeit weltweit erleben, dass Entwicklungsfortschritte zunichte gemacht werden und arme Gemeinden wieder bei null anfangen.“

CARE fordert, dass die Länder den Text bei ihren Verhandlungen in Bonn in der kommenden Woche deutlich stärken. „Das Pariser Klimaabkommen darf kein belangloser Papiertiger werden, sondern muss hier ein deutliches Zeichen setzen, dass die Weltgemeinschaft ein unbeherrschbares Klimachaos abwenden will”, resümiert der Klimaexperte Harmeling.

CARE unterstützt in seiner Arbeit vor Ort in vielen Entwicklungsländern besonders vom Klimawandel betroffener Menschen bei der Anpassung und dem Umgang mit den Klimafolgen, und setzt sich global für ein ambitioniertes und gerechtes Klimaabkommen ein.

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