Kathmandu, 13. Mai 2015. Zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April wurde Nepal gestern erneut von einem Beben getroffen. CARE weitet deshalb seine Nothilfe aus und ermisst derzeit den Schaden im Distrikt Sindhupalchowk. Die Hilfe muss mit Hubschraubern, Lastwagen und zum Teil auch zu Fuß in die Dörfer gebracht werden.
„Eines unserer Teams befand sich gerade in einem Dorf namens Yarsa, als das zweite Beben kam. Sie mussten mitansehen, wie alle Häuser, die nach dem ersten Beben noch standen, einstürzten. Es bricht einem das Herz mitanzusehen, wie die Menschen in Nepal nun erneut die Furcht und das Trauma eines Bebens erleben müssen“, berichtet CARE-Länderdirektor Lex Kassenberg.
Das Erdbeben der Stärke 7,3 ereignete sich gestern um 12:50 Uhr Ortszeit, das Epizentrum lag rund 76 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu. Mehrere Nachbeben folgten und versetzten die Menschen immer wieder in Panik. Nach jüngsten Informationen sind 65 Menschen gestorben, 2.000 Menschen wurden verletzt und unzählige weitere Häuser und Gebäude sind eingestürzt. 17 Menschen starben auch in Indien, bis wohin das Erdbeben spürbar war. Die Ausweitung der Nothilfe wird nun ein Rennen gegen die Zeit, da der Monsun bald beginnt und die Unterkünfte dem Regen kaum standhalten können. Zudem sind nun Straßen und Wege, die gerade wieder passierbar gemacht worden waren, erneut von Schutt und Geröll übersät.
Derzeit bemüht sich CARE außerdem unter Hochdruck, in seinen Einsatzgebieten im Distrikt Gorkha alle schwangeren Frauen mit Geburtspaketen zu erreichen. Schätzungsweise 126.000 schwangere Frauen sind von dem Erdbeben in Nepal betroffen und benötigen dringend medizinische Hilfe. „In den nächsten Wochen werden rund 14.000 Frauen entbinden, viele von ihnen ohne medizinischen Beistand“, berichtet Lex Kassenberg. Diese Geburtspakete enthalten einfaches medizinisches Gerät und Hygieneartikel, um eine sichere Geburt zu ermöglichen. Schon vor dem Erdbeben hatte Nepal einer der höchsten Müttersterblichkeitsraten weltweit mit 170 von 100.000 Frauen, die während der Schwangerschaft oder Geburt starben.
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