Flüchtlingskatastrophe: „Hilfe für humanitäre Krisen reicht nicht aus"

CARE International Generalsekretär Wolfgang Jamann: „Es braucht konkrete Maßnahmen, um die Armut zu lindern".

Die Hilfsorganisation CARE ist extrem betroffen über die jüngsten Tragödien im Mittelmeer, wo über tausend Menschen bei dem Versuch, Europa zu erreichen, starben. Das müsse ein Weckruf für die Welt sein, endlich umfangreicher auf die vielen humanitären Krisen und die Armut im Nahen und Mittleren Osten sowie im nördlichen Afrika zu reagieren.

Besonders der Krieg in Syrien und die daraus resultierenden massiven Flüchtlingsbewegungen sind mit den derzeitig zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu bewältigen. Laut dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen kommt ein großer Teil der Flüchtlinge, die in diesem Jahr bisher nach Europa flüchteten, aus Syrien. Dort wurden inzwischen mehr als 7 Millionen Menschen innerhalb des Land und fast 4 Millionen Menschen in den Nachbarländern zu Flüchtlingen. Die erneuten Tragödien im Mittelmeer zeigen, dass die humanitäre Krise in Syrien nicht nur von regionalem, sondern globalem Ausmaß ist.

„Wir können nicht akzeptieren, dass das Mittelmeer zu einem Massengrab für Menschen geworden ist, die verzweifelt vor Krieg und Gewalt fliehen", sagt Wolfgang Jamann, Generalsekretär von CARE International. „Wir sind extrem besorgt darüber, dass diese Tragödien sich so lange wiederholen werden, bis auf die humanitären Krisen im Mittleren Osten und Nordafrika entsprechend humanitär und politisch reagiert wird. Es braucht konkrete Maßnahmen, um die Armut zu lindern, die die Entstehung dieser Konflikte und Auseinandersetzungen begünstigt."