Flüchtlingskrise Nigeria: Flüchtlinge und Gastgemeinden kämpfen ums Überleben

CARE hilft im Nachbarland Niger mit Nahrung, Trinkwasser und Hilfsgütern / 80 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder

Niamey, 11. Februar 2015. Der Konflikt im Norden Nigerias entwickelt sich zu einer regionalen humanitären Krise, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Tausende Menschen, 80 Prozent von ihnen Frauen und Kinder, suchen in Kamerun, im Tschad und im Niger Zuflucht.

„Die Flüchtlinge erzählen uns herzzerreißende Geschichten. Mütter berichten, dass sie auf der Flucht von ihren Kindern getrennt wurden und sie nun verzweifelt suchen“, berichtet der Länderdirektor von CARE Niger, Rotimy Djossaya. „Die Flüchtlinge sterben an behandelbaren Krankheiten oder Hunger, schlichtweg, weil die Versorgung nicht ausreicht. Wir fürchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen wird, vor allem, weil die internationale Hilfe für die Flüchtlinge und Gastgemeinden bisher noch längst nicht ausreichend ist.“

Die Gastgemeinden im Niger litten schon vor dem Flüchtlingszustrom unter chronischer Lebensmittelknappheit. In der Region Diffa im Niger hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln und jedes vierte Kind unter fünf Jahren leidet an akuter Mangelernährung. Verschmutztes Trinkwasser hat in der Region bereits  zur Ausbreitung von Cholera geführt. Hunderte von Fällen wurden gemeldet, besonders gefährdet sind Flüchtlingssiedlungen. Die Kämpfe entlang der Grenze führen nun auch zu Vertreibungen innerhalb des Nigers. „Die nun seit über zwei Jahren anhaltende Krise bringt die Menschen hier an den Rand ihrer Überlebenskraft“, mahnt CARE-Chef Djossaya. „Es muss dringend mehr humanitäre Hilfe geleistet werden, um die Situation zu stabilisieren.“

CARE ruft zu Spenden auf, um seine humanitäre Hilfe in der Region auszuweiten. Bisher wurden mehr als 50.000 Menschen mit Nahrungsmitteln, Bargeld, sauberem Trinkwasser und Hygienepaketen im Süden des Nigers unterstützt.

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