Die Teams von PMRS fahren oder gehen zu den Orten, die sie erreichen können, um Erste Hilfe oder andere medizinische Versorgung zu leisten, die ihnen in der extrem begrenzten Zeit und mit den limitierten Materialen möglich ist. Sie haben über 200 Menschen in der al-Shijaeya Nachbarschaft und der Alfalah Schule, einer Unterkunft der UN für Vertriebene (UNRWA), behandelt. Sie leisten einfache Behandlungen für Schwangere, gaben einem 8-jährigen Mädchen einen Rollstuhl. Sie treffen aber aufgrund mangelnder Hygiene auf eine hohe Anzahl an Durchfallerkrankten und Menschen mit Hautkrankheiten. Sobald es die Sicherheitslage erlaubt, wird PMRS mit der Unterstützung von CARE rund 20.000 Patientinnen und Patienten versorgen – durchschnittlich 80 Patienten pro Tag, sechs Tage die Woche).
CARE plant, Hygiene-Pakete an 13.000 Menschen zu verteilen. Diese enthalten eine Grundausstattung, wie etwa Windeln, sterilisierte Kompressen, Desinfektionstücher und Seife. Zudem möchten wir 1.800 Bauernfamilien helfen, ihre Existenzgrundlage wieder aufzubauen. Die Kleinbauern können momentan ihr Land nicht erreichen. Auch wenn der Zugang zu dem Land in punkto Sicherheit wieder freigegeben wird, müssen gewaltige Herausforderungen gemeistert werden, etwa die Räumung von Trümmern und womöglich die Ausschaltung von Blindgängern.
In Gaza sind momentan alle medizinischen Dienste überfordert. Durch die Zerstörung des Hauptkraftwerks kommen auf die Krankenhäuser durch die Strom- und Wasserknappheit sogar noch mehr Probleme zu.
Es ist ausgesprochen schwierig für sie. Manche Kolleginnen und Kollegen haben ihr Zuhause, Nachbarn, Freunde, und Angehörige verloren. Es gibt einfach keinen sicheren Ort in Gaza, also geben sie ihr Bestes, eine Unterkunft zu finden und hoffen, dass diese sicher ist.
Die Kolleginnen und Kollegen sorgen sich vorwiegend um das Wohl ihrer Freunde, Familie und Kollegen. Sie wollen den Menschen in Gaza endlich Hilfe leisten können, aber die Sicherheitslage schränkt die Bemühungen vor Ort und aus dem Westjordanland ein. Kommunikation ist eine der größten Herausforderungen, auf das Telefonnetz kann man sich nicht verlassen und ohne Elektrizität können die Akkus der Telefone nicht geladen werden. Wir versuchen, die Verbindungen aufrechtzuerhalten, aber manchmal vergehen Stunden, ohne dass es möglich ist, unser Team in Gaza zu erreichen. Das ist ziemlich beunruhigend.
Sicherheit und Schutz – eine andauernde Waffenruhe muss her. Alles, was die Menschen wollen, ist Würde. Sie wollen einfach nur die Möglichkeit haben, zu leben und sich um ihre Familien zu kümmern. Der anhaltende Konflikt ist dieses Mal weitaus schlimmer als die letzte Eskalation der Gewalt 2012.
Die Notfallversorgung wird aufgrund der Zerstörung des Hauptkraftwerks in Gaza sehr schwierig sein. Viele Menschen sind von elektrischen Wasserpumpen abhängig. Das trifft auch auf Krankenhäuser zu, aber manche haben Benzingeneratoren, auf die sie zurückgreifen können. Allerdings ist es nicht leicht, Benzin in Gaza zu bekommen. Grundsätzlich mangelt es momentan an fast allem und jeder fürchtet um sein Leben.
Die zerstörte Infrastruktur wird einen lang andauernde humanitäre Krise nach sich ziehen – der Wiederaufbau eines Kraftwerks dauert sicher einige Monate bis zu einem Jahr. Unter den jetzigen hygienischen Bedingungen können sich Krankheiten ausbreiten und auch der Wiederaubau der Häuser wird eine lange Zeit dauern. CARE sorgt sich sehr um die Zerstörung der Wasserversorgung. Diese bringt schwere Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung mit sich.
CARE wird mit den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, um die Versorgung der Grundbedürfnisse wie Unterkünfte, Essen, Wasser und die dringend benötigte medizinische Unterstützung zu ermöglichen. Die gewaltige Zerstörung der Infrastruktur in Gaza wird es nötig machen, dass auf lange Zeit erst einmal wieder grundlegende Nothilfe geleistet werden muss. Spenden können helfen, die akute Not zu lindern, aber auch langfristige Unterstützung zu leisten: lange, nachdem die Fernsehkameras abgezogen sind und die Menschen nach der Verwüstung ihre Leben wieder aufbauen müssen.