Nachdem am vergangenen Samstag (26. Juli) eine erste Waffenruhe von zwölf Stunden erklärt wurde, bleibt die Situation in Gaza weiterhin sehr angespannt und von Angriffen in beide Richtungen geprägt. Laut Informationen der Vereinten Nationen (UN) sind über 1.000 Palästinenser, die meisten von ihnen Zivilisten, seit Beginn der Auseinandersetzungen gestorben. Auf israelischer Seite starben 46 Menschen, davon drei Zivilisten. Mehr als 200.000 Menschen in Gaza haben Zuflucht in UN-Gebäuden gesucht.
“Die Situation hier verändert sich rapide”, berichtet CARE-Länderdirektor Rene Celaya aus Jerusalem. „Unser Team und die Partnerorganisationen in Gaza arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen, um die humanitäre Hilfe auszuweiten. Gleichzeitig sind sie selbst von dem Konflikt betroffen: Viele haben Nachbarn und Verwandte verloren. Wir sind sehr besorgt über den andauernden Stress, den der Konflikt auch auf humanitäre Helfer selbst ausübt. Dabei sind es sie, die jetzt am dringendsten benötigt werden, um die Zivilgesellschaft mit Hilfe zu versorgen.“
Während der Feuerpause am Samstag hat die Partnerorganisation Palestinian Medical Relief Society (PMRS) mit Unterstützung von CARE die Wohngegend Al-Shijaeya und die Alfalah Schule aufgesucht. Dort konnten 128 Menschen untersucht und behandelt werden, die meisten von ihnen Kinder. Am Sonntag unterstützten die medizinischen Helfer in der Hassan Albasri Schule in Gaza Stadt 143 Personen.
„Die Menschen in Gaza benötigen dringend Medikamente, Verbands- und Impfstoffe”, berichtet Rene Celaya. „Die Vorräte der Krankenhäuser neigen sich dem Ende zu und der ständige Strom ankommender Verwundeter lässt die Ärzte und das Pflegepersonal an den Rand ihrer Kapazitäten kommen.“ CARE hat eine erste Lieferung medizinischer Materialien in die Wege geleitet, aber die Transportwege bleiben eine große Herausforderung. „Wir sind besonders um schwangere Frauen und junge Mütter besorgt“, berichtet Celaya. „Sobald CARE mobile Kliniken einsetzen kann, werden wir die am meisten betroffenen Familien behandeln, und dabei besonders schwangere Frauen versorgen.“