Hilfsorganisationen begrüßen Waffenruhe in Syrien: Humanitäre Hilfe dringend benötigt

CARE und weitere 96 humanitäre Organisationen zur Waffenruhe in Syrien.

 

Luxemburg, 16. September 2016. Die von Russland und den USA beschlossene und Anfang dieser Woche in Kraft getretene Waffenruhe könnte ein wichtiger und willkommener Fortschritt für Syriens Zukunft sein. Jeder Tag, an dem die Feuerpause hält, rettet unzählige Menschenleben.

 

Weniger Gewalt und ein Ende der Luftangriffe sind ein erster wichtiger Schritt. Doch jetzt müssen Russland und die USA ihren Einfluss auf die syrische Regierung und bewaffnete syrische Gruppen nutzen, um einen vollständigen und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe im ganzen Land sicherzustellen. Belagerte Gebiete müssen Priorität haben, die Behandlung von Meningitis in Madaja und der Zugang zu Lebensmitteln, Heizmaterial und medizinischer Versorgung für 250.000 Menschen im Osten Aleppos darf nicht länger aufgeschoben werden.

 

Die Waffengewalt nur sporadisch und vorläufig zu unterbrechen kann den Syrienkonflikt nicht beenden. Die Feuerpause legt einen Grundstein, ist aber kein vollständiger Erfolg. Die Waffenruhe muss von einem uneingeschränkten und anhaltenden Zugang zu humanitärer Hilfe in ganz Syrien begleitet werden. Es darf nicht länger, wie kürzlich in Darayya, zu Vertreibungen innerhalb des Landes kommen. Die Politik muss die Ursachen des Syrienkonfliktes angehen.

 

Russland und die USA haben zum zweiten Mal bewiesen, dass sie die Macht haben, eine Waffenpause in Syrien durchzusetzen. Das Leben unschuldiger syrischer Zivilisten liegt in ihren Händen. Es darf nicht zugelassen werden, dass der brutale Konflikt und das unrechtmäßige Zielen auf Zivilisten und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Märkte erneut beginnen.

 

Die Vereinbarung des Waffenstillstands stellt eine seltene Gelegenheit dar, eine gemeinsame politische Lösung für das Ende des Syrienkonfliktes zu finden. Wir fordern Russland und die USA dazu auf, diese Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen. Die Vertreter beider Staaten müssen Verantwortung zeigen und ihren Einfluss dazu nutzen, alle Parteien des Syrienkonfliktes an das Einhalten des Waffenstillstands zu binden. Sie müssen Verstöße gegen die Vereinbarung aufdecken. Es ist ihre Pflicht, die Einhaltung des internationalen humanitären Rechts und der internationalen Menschenrechte zu gewährleisten.

 

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Die vollständige Liste der unterzeichnenden Organisationen finden Sie hier in der englischen Version der Pressemitteilung. Gerne stehen wir für Ihre Rückfragen zur Verfügung oder organisieren ein Interview mit einer deutschsprachigen Mitarbeiterin in der Region.