Das Flüchtlingscamp ist in vier Dörfer unterteilt, die alle über ein Gemeindezentrum verfügen. (Foto: CARE/Anders Nordstoga)

Jordanien: Neues Flüchtlingscamp Azraq wird eröffnet

CARE-Teams leisten Gemeinde- und Informationsarbeit für syrische Flüchtlinge.

Mit der Öffnung des Flüchtlingscamps Azraq, die von der jordanischen Regierung zum 30. April 2014 geplant wird, soll der Druck auf das Za’atari-Camp reduziert werden. Dieses beherbergte Ende Februar 2014 schätzungsweise 100.000 der insgesamt 580.000 syrischen Flüchtlinge in Jordanien. Das neue, in der Wüste gelegene Camp Azraq soll nun in der Anfangsphase 51.000 Menschen aufnehmen, kann jedoch bei Bedarf auf die Unterbringung von 130.000 Flüchtlingen erweitert werden.

Um eine Überlastung zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, basiert das Camp auf vier eigenständigen Dörfern mit jeweils zwischen 10.000 und 15.000 Einwohnern. Sie verfügen über ein Gemeindezentrum, Vorrichtungen für Erste Hilfe, eine Polizeistation, Begegnungszentren für Frauen und Kinder sowie Sportanlagen und Zugang zu Schulen.

CARE vor Ort: Informationen, Orientierung, Aktivitäten

Nach ihrer Ankunft in den Wartebereichen benötigen die syrischen Flüchtlinge klare Informationen über die Struktur des Camps, den Zugang zu essentiellen Dienstleistungen und ihren Rechten als Bewohner. Das CARE-Team vor Ort ist die Schlüsselstelle, um den Flüchtlingen alle wesentliche Informationen bereitzustellen. Daneben arbeiten die Helfer auch in den vier Gemeindezentren. Hier werden neben psychosozialer Unterstützung auch Freizeitaktivitäten wie Sport, Theater, Kunst und handwerkliche Arbeit sowie Trainings und Workshops zu Themen wie Konfliktlösung, Haushaltsführung, elterliche Erziehung oder Stressbewältigung angeboten. Zudem steht den Flüchtlingen in den CARE-Gemeindezentren ein Internetzugang zur Verfügung, der sie mit der Außenwelt verbindet und den Kontakt zu ihren Familien ermöglicht.

Gemeinsam sind wir stark – Einbezug der Flüchtlinge in die Arbeit von CARE

Durch die Einrichtung von Räten sollen Vertreter der Flüchtlinge als Stimme ihrer Gemeinden auftreten. Diese helfen nicht nur bei der Entwicklung einer gut funktionierenden, unterstützenden Gemeinschaft, sondern sorgen auch für Würde, Wohlbefinden und Sicherheit der Campbewohner. Hierzu hat CARE elf Mitarbeiter ausgebildet, die Familien im Camp und in den Gemeindezentren treffen, ihre wichtigsten Bedürfnisse ermitteln und sie mit den relevanten anderen Hilfswerken in Azraq vernetzen.