Seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika sind laut Weltgesundheitsorganisation über 3.800 Menschen gestorben und mehr als 8.400 Fälle gemeldet. Das US-amerikanische Center for Disease Control warnt davor, dass sich bis Januar nächsten Jahres 1,4 Millionen Menschen infizieren könnten, falls das Virus nicht aufgehalten werden kann.
„Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind. Als Entwicklungsland, das sich gerade von Jahren des Bürgerkrieges erholt, brauchen wir jede mögliche Hilfe, um dieses Virus zu stoppen", mahnt Alfred Makavore, CARE-Gesundheitsberater in Sierra Leone.
Um weiteren Infektionen vorzubeugen, sind vor allem hohe Hygienestandards wichtig. „Ich habe immer Chlorwasser und Seife dabei und wasche mir ständig die Hände", erzählt Emmanuel Wilson, der bei CARE in Liberia arbeitet. „Ich schüttele niemandem die Hand und es kommt auch keiner in mein Haus, ohne sich die Hände zu waschen. Das ist die Art von Vorbeugung, die wir auch in den Gemeinden fördern möchten. Vor jedem öffentlichen Gebäude kann man sich die Hände waschen, und CARE Mitarbeiter werden bei der Verteilung von Hygieneartikeln helfen. Hoffentlich kann man sich bald vor jedem Haus die Hände waschen."
Seitdem sich Ebola immer weiter verbreitet, steht das öffentliche Leben fast vollständig still; viele Menschen verlassen das eigene Haus nicht mehr. Kinder gehen nicht zur Schule. Die Menschen trauen sich nicht mehr, auf Märkten einzukaufen und Handel zu betreiben. „Es ist so angsteinflößend. Ein Freund von mir ist kürzlich an Ebola verstorben und zwei Wochen später ist auch seine Frau gestorben und jetzt ist ihr drei Jahre alter Sohn ein Waisenkind", sagt Andrew Katta, ein CARE-Mitarbeiter in Makini, einer Gemeinde im nördlichen Sierra Leone, die zurzeit unter Quarantäne steht. „Ich weiß nicht, was mit ihrem Sohn passiert ist. Ich hatte Angst, dorthin zu gehen."
CARE plant in Sierra Leona und Liberia Aufklärung und Präventionsmaßnahmen. Dazu gehört die Verteilung von Seife, Wassereimern und Handschuhen sowie Hygieneschulungen. CARE arbeitet auch in zwei Flüchtlingscamps, in denen über 20.000 Menschen auf engem Raum leben.