Südsudan: Hilfsorganisationen verurteilen Eskalation der Gewalt

Humanitäre Hilfe muss dringend ausgeweitet werden / UN-Friedensmission benötigt robustes Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung

Luxemburg/Juba, 28. April 2014. In einem gemeinsamen Aufruf verurteilen 26 im Südsudan tätige Nichtregierungsorganisationen am vergangenen Wochenende die Eskalation der Gewalt im Südsudan. Bei den jüngsten Auseinandersetzungen in Bor und Bentiu seien Zivilisten aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit verfolgt und getötet worden, zudem gab es schwere Menschenrechtsverletzungen, unter anderem Vergewaltigungen. Aus Luxemburg beteiligten sich CARE und Caritas an dem Aufruf. Die Organisationen sprechen von einer dramatischen Eskalation der Gewalt, die den Schutz der Zivilbevölkerung und das internationale humanitäre Recht massiv missachte. Rund eine Million Menschen seien vertrieben, davon würden etwa 90.000 Schutz in UN-Einrichtungen suchen. Außerhalb der größeren Städte seien betroffene Gebiete kaum zu erreichen, weshalb die Dunkelziffer der notleidenden Zivilbevölkerung weit höher sein könnte.

Die Hilfsorganisationen fordern von den Kriegsparteien die Achtung des internationalen humanitären Rechts, die Beendigung von Angriffen auf die Zivilbevölkerung sowie die Gewährleistung des humanitären Zugangs zu betroffenen Gemeinden. Die UN-Friedensmission UNMISS spiele eine entscheidende Rolle dabei, Leben zu retten. Die Nichtregierungsorganisationen fordern deshalb, dass UNMISS personell und finanziell aufgestockt werde. Darüber hinaus muss es den UN-Blauhelmen erlaubt sein, robuste Mittel einzusetzen, um zivile Menschenleben zu schützen. Gemeinsam mit den anderen Hilfsorganisationen fordert CARE zudem die internationale Gemeinschaft auf, bei den Konfliktparteien mit Nachdruck auf ein Ende der Gewalt hinzuwirken und die Mittel für humanitäre Hilfe deutlich aufzustocken.

Hintergrund: Die Gewalt im Südsudan brach im Dezember 2013 aus. In einem Bericht Mitte April ("Loaded Guns, empty stomaches") warnten die Hilfsorganisationen bereits vor einer drohenden Hungerkrise, da die nun anstehende Aussaat durch die Konflikte behindert werde. Geschätzte 3,2 Millionen Menschen sind von extremer Nahrungsunsicherheit bedroht und diese Zahl könnte noch dramatisch steigen.

CARE bittet um Spenden: Der aktuelle Konflikt bedroht bereits jetzt das Leben von fast 50.000 unterernährten Kindern. Eine Zahl, die bei anhaltenden Kämpfen dramatischen steigen wird. CARE plant, die Hilfe für Gesundheitszentren und die Verteilung von Nahrungsmitteln weiter auszubauen. Bereits jetzt konnten 100.000 Menschen in Not erreicht werden. Vielen Dank für Ihre Hilfe.