Nach mehr als vier Jahren gewaltsamer Konflikte in Syrien sind inzwischen über vier Millionen Menschen in Nachbarländer geflohen. In Syrien selbst sind weitere 7,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Insgesamt ist damit die Hälfte von rund 22 Millionen Menschen, die vor Ausbruch der Gewalt in Syrien lebten, auf der Flucht. Die Zahlen sind unfassbar hoch und ein Beweis dafür, dass es sich um eine der schlimmsten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte handelt.
„Vier Millionen syrische Flüchtlinge – das ist ein neuer, trauriger Rekord“, rekapituliert Beatrix Bücher, CARE-Mitarbeiterin in Jordanien. „Fast viereinhalb Jahre nach Beginn der Syrien-Krise stehen Flüchtlinge in Nachbarländern wie Jordanien vor dem Nichts. Sie haben ihr letztes Hab und Gut verkauft, ihre finanziellen Rücklagen sind aufgebraucht.“
Eine CARE-Umfrage zeigte, dass bereits zwei Drittel der syrischen Flüchtlinge in Jordanien unterhalb der Armutsgrenze leben. Sie können sich nicht mehr leisten, ausreichend Nahrungsmittel oder Medikamente zu kaufen oder ihre Miete zu bezahlen. Die Armutsspirale dreht sich immer weiter und schneller nach unten, vor allem, weil die internationale Hilfe trotz steigendem Bedarf gekürzt wird. Doch nicht nur in Jordanien, auch in der Türkei, die weltweit am meisten syrische Flüchtlinge aufgenommen hat, und dem prozentual am stärksten belasteten Libanon leiden Menschen unter den Folgen des Konflikts.
CARE hilft syrischen Flüchtlingen in Jordanien, dem Libanon, der Türkei, Ägypten und Jemen sowie vertriebenen Menschen innerhalb Syriens mit Bargeldhilfen und psychosozialer Betreuung. Zudem unterstützt CARE die Verbesserung der Wasserversorgung und sorgt für funktionierende Kanalisation in Gastgemeinden, die in den letzten viereinhalb Jahren außergewöhnliche Hilfsbereitschaft bewiesen.