Seit März letzten Jahres fliehen Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) in den Tschad und andere Nachbarländer. Durch aktuelle Unruhen stieg die Zahl der weltweiten Flüchtlinge aus der ZAR bis Ende Dezember auf über 240.000 Menschen an.
„Im Tschad haben bereits mehr als 80.000 Flüchtlinge aus der ZAR Zuflucht gefunden. In den vergangenen zwei Wochen kamen rund 20.000 Menschen, die schon einmal im Tschad lebten. Und es werden noch mehr Rückkehrer erwartet“, berichtet Bonaventure Wakana, CARE-Länderdirektor im Tschad.
„Die Ressourcen sind bereits knapp. Flüchtlinge und Rückkehrer brauchen Hilfe. Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen müssen dringend gedeckt werden. Viele der Rückkehrer befinden sich in Gore und Sido, im Süden des Tschads, in der Nähe der Grenze zur ZAR. Die meisten von ihnen sind Kinder und Frauen. Es ist eine komplizierte und herzzerreißende Situation. Die Menschen brauchen unsere Unterstützung“, sagt Bonaventure Wakana.
CARE plant Ausbau der Hilfe
CARE ist Hauptpartner des UNHCR im Tschad und eine der wenigen humanitären Organisationen, die in allen fünf Flüchtlingscamps für zentralafrikanische Flüchtlinge in der Grenzregion arbeitet. In den letzten Tagen war CARE die erste Hilfsorganisation, die Zugang zu Wasser, Unterkünften, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen für rund 1.000 Rückkehrer in Gore bereitgestellt hat. Da immer mehr Ressourcen benötigen werden, um die Bedürfnisse der Flüchtlinge zu decken, plant CARE bereits bestehende Gesundheits- und Hygieneprogramme auszuweiten.
Der aktuelle Konflikt in der ZAR – für den vorerst kein Ende in Sicht ist – verlängert und verschärft die Flüchtlingskrise in der Region. Die steigende Anzahl der Flüchtlinge lässt den Druck auf den Tschad und andere Nachbarländer mit wenigen Ressourcen wachsen. „Angesichts der aktuellen Situation von Flüchtlingen im Tschad, besteht ein dringender Bedarf sich auf die Existenzsicherung der Menschen zu konzentrieren. Neuangekommene Flüchtlinge müssen ebenso unterstützt werden wie die Dorfgemeinschaften, die sie aufnehmen. Ziel ist es, lokale Hilfsprogramme und Kapazitäten zu stärken. Und auch die Finanzierung muss so schnell wie möglich an die neue Realität angepasst werden“, so Bonaventure Wakana.