Luxemburg, 21. März 2022. Lebenswichtige Ressourcen wie Trinkwasser waren im Osten der Ukraine schon seit Jahren knapp. Die humanitäre Hilfsorganisation CARE warnt nun, dass sich die Lage mit dem Beginn des Krieges erheblich verschärft habe.
Durch die Kampfhandlungen wurden unzählige Wasserleitungen beschädigt. Eine Reparatur ist nahezu unmöglich, da die Gefahr durch den ständigen Beschuss zu groß ist. Mittlerweile sind viele Orte im Osten der Ukraine gänzlich von der Wasserversorgung abgeschnitten.
„Neben der anhaltenden Gefahr durch Angriffe, muss die ukrainische Zivilbevölkerung auch noch mit immer knapper werdenden lebenswichtigen Ressourcen fertig werden. Wasser ist zu einem seltenen Gut geworden. Die Menschen sind dehydriert, sie müssen Regenwasser auffangen oder auf geschmolzenen Schnee zurückgreifen“, erklärt Frédéric Haupert, Direktor von CARE Luxemburg.
CAREs Partnerorganisation People in Need (PIN) hat eine LKW-Ladung mit Wasserbehältern direkt aus Prag geschickt. Weitere Lastwagen werden in Kürze folgen. In vielen Teilen des Landes gibt es zwar Brunnen mit Wasser, doch kaum Möglichkeiten, dieses zu lagern. Deshalb werden Container bereitgestellt, um Wasser aus unterirdischen Brunnen und Reservoirs zu speichern. Dort, wo es keine lokalen Wasserquellen gibt, werden Trinkflaschen verteilt oder Wassertankwagen organisiert.
CARE-Partner sendete bereits sieben Züge mit Hilfsgütern
Sieben Züge mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Schlafsäcken, Matratzen und medizinischer Hilfe kamen bereits über den CARE-Partner “PIN” in der Stadt Dnipro an. Weitere Hilfsgüter wurden in LKWs nach Charkiw, in die Region Donezk und andere Orte im Osten des Landes transportiert. Sobald der humanitäre Korridor geöffnet ist, sollen Hilfsgüter in die schwer umkämpfte Hafenstadt Mariupol geschickt werden. Sammelunterkünfte im Westen der Ukraine werden mit Decken, Schlafsäcken, Matratzen, Küchengeräten, Kochern, Töpfen, Lebensmitteln, Babynahrung und Hygienesets versorgt. Außerdem wurde eine psychosoziale Beratungsstelle eingerichtet. Über diese können Betroffene mit Fachpersonal sprechen. Ein mobiles Beratungsteam steht ebenfalls bereit, um in abgelegeneren Orten Hilfe leiste zu können.
„Viele der Menschen in den Sammelunterkünften haben erhebliche Traumata erlebt. Sie waren gezwungen, sich vor Angriffen zu verstecken. Sie haben sich von geliebten Menschen verabschiedet oder waren Zeugen von Gewalt und dem damit verbundenen Leid“, so Haupert.