Luxemburg, 13. März 2018. Die Syrienkrise geht diese Woche in ihr achtes Jahr. Anlässlich dieses traurigen Jahrestages weist die internationale Hilfsorganisation CARE darauf hin, dass nicht nur in Ost-Ghuta, sondern auch in anderen Gebieten Syriens weiterhin täglich Menschen getötet, verletzt oder vertrieben werden.
Es ist die Zivilbevölkerung Syriens, die bis heute einen unermesslich hohen Preis gezahlt hat. Ein Viertel der syrischen Bevölkerung hat seit dem Beginn des Krieges das Land verlassen. Im Durchschnitt wurden seit 2011 jeden Tag 100 Menschen getötet. Hunderttausende leben noch immer in einem Belagerungszustand und haben keinen Zugang zu lebensrettender Hilfe
Frauen auf sich alleine gestellt
„Die letzten sieben Jahre fühlen sich an wie 20“, mit diesem Satz spiegelt die 23-jährige Fatmeh, die im Libanon Schutz gesucht hat, das Gefühl wieder, mit dem viele Flüchtlinge auf die letzten Jahre zurückschauen. Wie in vielen Konfliktregionen, sind es auch in Syrien die Frauen, die die größte Last tragen. Viele von ihnen haben durch den Verlust ihrer männlichen Angehörigen seit Jahren die finanzielle Versorgung der Familie, die Kindererziehung und den Haushalt alleine übernehmen müssen.
„Unter schwierigsten Bedingungen erfüllen sie als Familienoberhaupt eine neue Rolle, bei der sie dringend unsere Hilfe brauchen“, erklärt Frédéric Haupert, Direktor von CARE Luxemburg. Laut den Vereinten Nationen wird mindestens ein Drittel aller Haushalte in Syrien von Frauen geführt. „Über die letzten Jahre ist die Lage der Frauen immer schwieriger geworden. Armut, Hunger und die Entbehrungen des Alltags setzen ihnen ebenso zu, wie die tägliche Begegnung mit Gewalt und Gesetzlosigkeit. Trotzdem verlassen sie Tag für Tag ihr Haus und kämpfen dafür, ihre Familien zu ernähren und ihren Kindern ein Stück Normalität und Sicherheit geben zu können“, so Haupert.
CARE fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich noch vehementer für Frauen in Syrien einzusetzen und entsprechende Hilfe zu ermöglichen. Am meisten ist den Frauen und ihren Familien geholfen, wenn der Konflikt so schnell wie möglich beendet wird. „Hier leistet die luxemburgische Regierung einen erheblichen politischen Beitrag und wir rufen sie auf, nicht nachzulassen. Solange kein Frieden herrscht, steht es für uns außer Frage, Flüchtlinge in syrische Kriegsgebiete zurückzuschicken“, erklärt Frédéric Haupert.
Für die Syrer ist es sieben Jahre her, dass ihr tägliches Leben durch die Kämpfe, die ihr Land verwüsteten, auf den Kopf gestellt wurde. Jetzt, wo der Krieg ins achte Jahr geht, erzählen syrischer Flüchtlinge in einem Video was Sie die letzten 7 Jahre erlebt haben.