CARE Affair #1: Aids


AIDS ist

der Verlust der Zukunft. Für 40 Millionen Menschen. So viele leben mit Aids. So viele stellen auch die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Wenn jeder zweite in Deutschland AIDS hätte, müssten wir die gleichen Probleme wie das Königreich Lesotho schultern: Hunderttausende Waisenkinder, Wegfall von Millionen ausgebildeter Arbeitskräfte, Veränderung der sozialen Struktur, Verlust traditionellen Wissens. Zum Glück haben wir diese Probleme nicht. Denn Deutschland kann sich ausführliche Aufklärungskampagnen und teure Medikamente leisten, die für die 25 Millionen HIV-Infizierten in Afrika so unerschwinglich sind wie Schulbildung und gesunde Ernährung.

Um die vielen Dimensionen von AIDS zu verstehen, muss man die Menschen verstehen. Denn laut dem Schriftsteller und Afrika-Aktivisten Henning Mankell „sieht man den Schmerz in ihrem Lächeln.“ AIDS ist nicht nur eine Krankheit. AIDS ist ein Kreislauf, der mit Armut beginnt und in Armut endet. AIDS ist Arbeitslosigkeit, Unterernährung, Unwissenheit, Ungerechtigkeit.

Ohne gesunde Ernährung können menschliche Immunsysteme den HI-Virus nicht lange abwehren. Ohne Aufklärung wissen kambodschanische Fabrikarbeiterinnen nicht, wie sie sich vor HIV schützen können. Und würde es ausreichend Arbeitsplätze für die Väter Afrikas geben, würden diese nicht monatelang von ihren Familien getrennt nach einem Einkommen suchen und sich der Prostitution hingeben.

Vor 25 Jahren wurde ein Virus entdeckt, der sich rasend schnell auf jedem Kontinent ausbreitete. Doch während Deutschland und der Rest der Industrienationen den tödlichen Immunkiller mit Aufklärungskampagnen und Medikamenten eindämmen, verkürzt er das Leben von 34 Millionen HIV-Infizierten in den Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas um viele Jahre, sogar Jahrzehnte. Der Tod durch AIDS hat weit reichende Konsequenzen – für die Familie, für das Land, für die ganze Welt.

Die Antwort auf AIDS erinnert an Rubiks Würfel: Man muss die vielen Spektren richtig setzen, um zur Lösung zu gelangen. CARE affair erzählt, wie die Menschen, mit denen CARE zusammenarbeitet, mit HIV und AIDS leben, wie sie darüber denken und was sie fühlen. Sie erzählen die Geschichten der Menschen und zeigen, wie wir helfen können. Täglich. 

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