Wir lernen fürs Leben. Die Menschen in den Entwicklungsländern lernen fürs blanke Überleben. Sie wissen, dass eine Schulstunde oder ein Fortbildungskurs mehr bedeutet als eine Schulnote oder ein Karrieresprung im Lebenslauf. Wer in Afrika, Asien, im Nahen Osten oder in Lateinamerika eine Ausbildung absolviert, der weiß, dass er mit dem Abschlusszeugnis auch gleichzeitig den Schlüssel zu einer besseren Zukunft in der Hand hält. Eine Zukunft, die ganze Familien ernähren, die in gebündelter Form sogar das Wirtschaftswachstum ganzer Länder ankurbeln kann.
Doch leider sind wir davon noch weit entfernt. Noch gehen 70 Millionen Kinder – das sind fast so viele, wie Deutschland Einwohner hat – nicht zur Schule, noch immer können 774 Millionen Erwachsene weder lesen noch schreiben. Während Deutschland 1,9 Milliarden Euro in die Exzellenzinitiative unserer Universitäten steckt, bräuchte auch Afrika innovative Ideen, wie man Lehrer länger als zwei Monate ausbilden kann. Und wie man ihnen ein Gehalt zahlt, mit dem sie ohne Zweitjob nicht verhungern müssten. Doch dafür gibt es kein Geld. Wilhelm Busch hat früh erkannt, wie wichtig Bildung ist. Das bekommen auch Max und Moritz zu spüren, deren Lehrer Lämpel beschließt, dass der Mensch was lernen muss.
Die Vereinten Nationen haben bereits 1949 in der Erklärung der Menschenrechte das Recht auf Bildung manifestiert. Artikel 26 spricht von kostenfreier Grundbildung, die der persönlichen Entwicklung des Menschen dienen soll. Doch damals wie heute harrt der Artikel, wie so viele andere, seiner Erfüllung. Dabei gehören Lernen und Entwicklung zusammen wie Hirn und Herz. Das eine schafft die Ideen, das andere liefert die Energie. Lernen zu lesen und zu schreiben, Traumata zu verarbeiten und zu vergeben, die eigenen Talente und Selbstbewusstsein zu entdecken sind essentielle Entwicklungsfaktoren. CARE gibt dabei die entscheidenden Impulse, berät und hört den Menschen zu. Dabei sind wir nur ein Knotenpunkt im noch löchrigen, weltweiten Netz der Bildungsförderung. Damit 2015 Realität wird, brauchen wir mehrEinsatz aller Länder. Eine globale Exzellenzinitiative eben.