- Ein Artikel von Alida, Sophie, Emma, Adnan von der Lycée Nic Biever (2022)
Der Krieg in Jemen hat im Westen nie die Aufmerksamkeit erhalten, die er eigentlich verdient hätte. Es ist eine der größten humanitären Krisen der Welt und viele Akteure des Westens tragen eine erhebliche Mitverantwortung daran, denn sie beteiligen sich nicht nur militärisch an den Luftangriffen, sondern liefern bis heute auch Waffen an die Konfliktparteien.
Jemen befindet sich seit fünf Jahren in einem Bürgerkrieg. Begonnen hat das mit der Intervention Saudi-Arabiens und anderer arabischer Staaten im März 2015. Der Konflikt ist jedoch über die Jahre immer komplexer geworden. Neben dem Konflikt zwischen den Huthi-Rebellen und der Regierung gibt es nun auch einen Konflikt zwischen der Regierung und den Separatisten. Hinzu kommt eine extreme humanitäre Krise mit weit verbreitetem Hunger. Jetzt auch noch das Coronavirus. Das ohnehin durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogene Land kämpft mit einer mehrfachen Krise, die sich immer weiter verschärft. Jemen gehörte schon vor dem Konflikt zu den ärmsten Ländern der arabischen Welt. Der Konflikt hat nun große Teile der sozialen, wirtschaftlichen Infrastruktur zerstört. Die Wasserversorgung, die Stromversorgung sowie die Straßen sind extrem durch diesen Konflikt betroffen. Krankenhäuser sind zerstört worden. Das heißt, die ohnehin extrem dürftige Gesundheitsversorgung ist in ganzen Landesteilen größtenteils zusammengebrochen. Daher ist es heute umso schwerer, den Opfern der Corona-Pandemie, aber auch von Cholera und anderen Infektionskrankheiten zu Hilfe zu kommen. Sehr viel schlimmer kann es für die Bevölkerung in Jemen kaum noch werden.
Zugleich ist nicht absehbar, dass es bald ein Ende dieses Konfliktes oder eine politische Lösung gibt. Es ist weiterhin dringend notwendig, dass humanitäre Hilfe ins Land gelangt, mit der der notleidenden Bevölkerung Lebensmittel und Medikamente geliefert werden. Dafür müssen die die Häfen geöffnet und, freier humanitärer Zugang zu allen Gebieten des Landes gewährt werden. Hierfür stehen alle Konfliktparteien in der Pflicht. Die internationale Gemeinschaft sollte die Situation im Jemen ernst nehmen und versuchen der Bevölkerung zu helfen.
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